Samstag, 30. Juli 2011

zack- doch nicht

Ausgeliefert wär ich gewesen. Aber es ist ja nicht passiert. Also doch. Es ist passiert, aber ich war nicht da.  Eigentlich wär ich auch da gewesen. Aber mein lieber Freund, der Zufall, hat sich im Vorbeigehen zur Begleitung angeboten. Auf der Strasse, wo er meist weniger subtil daherkommt als in Räumen. Ich habe eingewilligt, er sah gut aus und so. Mit Schönheit schlägt man noch die Stärksten.
Als Profi- Konsumer brauche nicht viel. Wenn ich mir etwas anschaffe, dann aber solide. Schön solls sein und beanspruchbar. Mit Beschwernissen verfahr ich da kaum anders. Ich habe ja, ein Glück, die Wahl der Qual. Wär ich nicht im letzten Moment weggelockt worden, hätte ich ihn getroffen. Ich werde geliebt, ohne Witz. Man schickt mir sogar nette Jungs um mich abzulenken, dabei hätte es ein vergessener Haustürschlüssel auch getan.
Für die Wahl hätt ich mir nochmal zugenickt. Die Fassung hätt ich nicht verloren. Dazu war meine Garderobe zu charmant. Richtig staffiert fällt man nicht aus der Rolle. Es hätte geziept. Mehr nicht. Mit Tränen halt ich mich zurück- mit Küssen nicht.

Donnerstag, 28. Juli 2011

cach leeren

Daran kann man es erkennen: Es fällt weder leicht, noch schwer. Das ist das Besondere daran. Wenn man es findet, das Besondere, das man ja immer suchen muss, soll man es dann aber ignorieren. Ganz einfach. Ich habe heute noch nicht gelogen. Ich glaube, ich hab mir auch nichts gewünscht. Da bin ich mir aber nicht so sicher. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern. Beides, also Erinnern und Wünschen, bekommt man ja oft nicht mit, das passiert einfach so und auch ständig. Ich verwechsle es außerdem häufig.

Dienstag, 26. Juli 2011

Montag, 25. Juli 2011

siehe letzter post

Mein letzter Eintrag hier, zeugt von einer Erkenntnis. Das war's aber auch schon. Was macht man denn so in Sackgassen, wenn man schon auf halben Wege weiß, dass man denselben auch wieder zurücknehmen muss? Das ist ja das schlimmste an Sackgassen. Das Sie nirgendwo hinführen ist ja das eine. Aber das man dann denselben Weg nochmal gehen muss.

Wenn ich sie mich schonmal finden, heb ich diese Schlüssel auf, weil sie ein bisschen schön aussehen. Fasse sie kurz an und leg sie dann zurück. Da keiner je eine Tür öffnet, müsste man sie nicht behalten. Im Geiste aber sammel ich mir einen ziemlichen Bund zusammen. Lästig. Ich mach das garnicht extra. Das geht von alleine. Den letzten schrieb Markus auf einen Zettel. Nichtsahnend. Vllt kann ich damit aber ein Kapitel schließen. Mal schauen ob er sich dreht.

Später dann, als der echte Himmel draussen schon dunkel ist, setzt sich drinnen ein ehrlicher, aus dem Licht der ihn projiziert und der Rauhfasertapete zusammen. Ich weiß noch diesen Morgen, als ich wirklich traurig an die Zimmerdecke starrte und mir Sekunden später lachend schwor, nie wieder mit so einem Ernst auf Strukturen zu blicken. Schon garnicht auf diese. Keine Ehrfurcht vor Erfurt.

Samstag, 23. Juli 2011

sonnabends schon kirchfein

Im Kreuzgang der jungen Nacht knien, sich mit Parfum bekreuzigen und hoffen sich nicht zu verlieben.
Wenn ich einmal sterben müsste vielleicht. Aber das halte ich für abwegig. Wahrscheinlich löse ich mich auf, bevor sowas passiert. Ich denke sogar freiwillig. Der Tod kann mir nichts anhaben, weil ich schon vorher in Gesten und Bilder zerfallen bin, die ihm einfach zu gut gefallen.

Freitag, 22. Juli 2011

flackern vs glühen

Der Sommer sieht es nicht ein, den an ihn gerichteten Erwartungen nachzukommen. Er ist nebelig und feucht und kühl. Es gibt keine Schatten, nur kaltes Weiß in diffusen Abstufungen. Das Licht steht einfach so im Raum, ohne vernünftig geschluckt oder reflektiert zu werden. Leider findet das Nebulöse keinen Gefallen. Daher ein Ansatz, den ganzen Kontrast in der Zeit von Dämmerung bis Morgengrauen zu schaffen. Künstlich. Hartes Hell und Dunkel. Wir nutzen dazu unsere Körper, die Gefühle anderer und Elektrizität. Die Methode ist sehr üblich, die Praxis ziemlich gängig. Aber: Wer unterhält hat Recht.

Montag, 18. Juli 2011

erste welt schmerz

Jede Realität hegt andere Qualen. Wir leben in dieser, in der man eher die große Liebe findet als zufriedenstellende Funkkopfhörer.

Sonntag, 17. Juli 2011

Eigentlich muss ich schlafen aber ich lehne erschöpft und des Schlafes unwillig gegen den kühlen Putz. Was mich endgültig dahinraffen wird ist die Schönheit die hier passiert. Deshalb auch meine Verweigerung gegenüber der Müdigkeit. Ich kann nicht verpassen, wie sich draussen alles auflöst und abfliesst. Der Heimweg durch ein nasses Schwarz- ich war nie Teil von etwas schönerem. Alles ist nass und dunkel. Und es hört nicht auf zu regnen. Seit Stunden schon. Fassaden, Strassen, Ampelanlagen, Fenster, Stromkästen. Eine einzige fliessende, von Schwärze umspülte Masse. Und nur die unterschiedliche Reflektion erlaubt meinen Augen ein paar vage Unterscheidungen, welche meine restliche Wahrnehmung, das dies alles ein Stoff ist, nicht überzeugt, der Orientierung aber ziemlich zuträglich ist und der Situation gut steht. Nacht, Regen, Glitzer- ein selten gutes Line-up. Mein Puls, die Strasse, mein Sehnen, die Ströme: ein endloser Loop. Und alles Dafür und Dagegen, alle Do's und Don'ts: ein zuckendes Stroboskop.

Samstag, 16. Juli 2011

in einem anderen herz, im selben brustkorb...

Das hübsche Provinzmädchen muss, des Studiums wegen, umziehen. In eine neue Stadt. Gratulationen verhallen in ihrem lieblichen Gesicht. Meine Freude wird nicht gespiegelt, sondern, man ahnt es, von der Furcht geschluckt. Und wovor? Natürlich vor dem Unbekannten (Sohn der Chaos. Vater ist fremd. Daher der Name.) "Ach Quatsch" ist meine Replik. Ich war in letzter Zeit öfters da. Es scheint dort die Sonne mehr als hier. Sehr sauber ist es, teuer- aber sauber. Es gibt dort schöne Parks, etwas Moderne, viel Neo-Klassizismus und jede Menge Redlichkeit. Du kannst dich dort nicht verlaufen, so sehr du es auch drauf anlegst. Städteplanerisch wurde dem vorgebeugt (Bedauern meinerseits). Und das was du fürchtest, hat es dort auch schwer. Ohne Wertung: jedem Volk sein Wagnis. Vages, neues, Abgründe und das, damit habens sie es nicht. Neulich hätte man versucht den Untergrund zu erweitern. Nichts zu machen. Das einzige was tief geht ist die Phobie. Auf dem Markt jedenfalls grüsst man sich mit einem völkischem "Oben bleiben!"

Heute habe ich rausgegeben: eine falsche Nummer (richtig) und eine falsche Münze (noch richtiger).

Dann wollte ich noch erwähnen dass Synchronizität und Serialität letzter Zeit sehr oft, händchenhaltend, gesehen wurden. Beide dementieren. Ich würde sagen, dass nächste, heißere Geflecht, ist nicht die Dreiecksbeziehung sondern Die Quaternio.

" Ja, weiß nicht, er ist wie ein trauriges Lied das man gern hört."

Donnerstag, 14. Juli 2011

Der Himmel ist weiß und vor mir zerfallen Gänzen in ihre Teile. Auch deshalb stell ich den Zeilenabstand in sämtlichen Dokumenten so groß als möglich. Aber eigentlich mehr weil ich finde es sieht cool aus. Gleich muss ich runter in die Stadt. Ich brauche schwarzes Papier um darauf schwarz zu drucken. Ohne Witz, das stimmt. Ganz im Ernst gilt auch, dass der Graben zwischen uns und vielen Dingen exakt so tief ist wie unsere Gefühle für sie.

Mittwoch, 13. Juli 2011

peristase

Keine Ahnung ob es weg ist oder nie da war. Vllt ist soetwas es auch eher wie ein dünner Film der sich über eine gewisse Zeit legt. Der dann auch Ereignisse bindet die überhaupt nicht zusammengehören. Wie ein Nebel beispielsweise, der bestimmten Dingen einen gemeinsamen Raum gibt, die voneinander nichts ahnen und deren Position zueinander weder abschätzbar noch relevant ist. Falls es existiert, ist es jedenfalls so fein und so weit verteilt dass die Grenzen dieses Raumes nicht auszumachen sind. Ist eigentlich auch nicht wichtig. Also ich spür es jedenfalls nicht. Glaub ich.

Samstag, 9. Juli 2011

friedrich-ebert-str.

Diese Straße ist zu 3/4 verfallen und zur Hälfte Allee. Einerseits gesäumt von Bäumen, beidseitig von Autowerkstätten, Druckereien, kaputten Villen und Fabrikhallen. Einem Eiscafe, geschlossenen Bürgervereinen und mindestens einem Bordell. Wenn man nicht wüsste das man hier wäre, könnte man meinen hier begönnen Geschichten. Ich finde die Beleuchtung so orange, wie früher an den Autobahngrenzbereichen zu den Benelux-Staaten. Vielleicht aber auch blos weil ich so müde bin wie damals auf dem Rücksitz, neben meinem Bruder, den ich übrigens den ganzen Abend nicht treffen werde, obgleich wir uns für mindestens 2 Stunden auf demselben Gelände langweilen. Der Ort ist die Essenz dieser Straße. Ein Ding zwischen Bordell + Bügerverein in einer Fabrikruine. Musik geht klar.

Die Unterhaltungen die geführt werden, dürfen zurecht so genannt werden, supertrivial sind sie jedenfalls nicht. Trotzdem ist es immer dieselbe, auch wenn Partner und Themen variieren. Ein Grund wird sein, dass zumindest einer der Teilnehmer immer ich bin. Und ich kenn echt fast alle meiner Argumente und Behauptungen und Tricks.

Johannes und ich umfassen uns mindestens 3 mal unter Glückwünschen. Letzte Woche haben wir gemeinsam bis Zen gezählt. Dann kam ein Nichts. Klar, weich und kühl und groß. So groß wie die Lücke zwischen uns und zu jedem anderen Menschen auch. Das wir den meisten Dingen mit Gleichness begegnen wird von anderen bemängelt. Wir findens super. "Astrein - zurückschwimmen ist nicht." sagt Johannes und er sieht ziemlich glücklich aus.

Ich trinke insgesamt 2 Flaschen zuckerfreie Limonade wofür ich zurecht verspottet werde. Dafür nerven mich die Konsumentscheidungen der anderen, aber heimlich. Man folgt den Blicken und ahnt: den meisten wird es wehtun. Warum suchen sie sich dann nicht ein paar schöne Hüllen für den Schmerz?

Achja - was ich noch eben zwischen Schrank- und Haustür empfand: Ich meine es gibt fast keine tröstlichere Umarmung als die eines wirklich gut sitzenden Hemdes.

Donnerstag, 7. Juli 2011

richtung vohwinkel und zurück

Sehe den Jungen mit dem deutschen Seitenscheitel nachts auf einer Kulturveranstaltung, rauchend, war klar. Er auch als Gast (Annahme). Darüber freu ich mich natürchlich. Einige hundert Meter später fasst ein namenloser Hydrologe seinen Tag zusammen. Er sagt es war ein schöner Tag. Joko und Klaas seihen in der Stadt gewesen, und sie wären exakt so wie im Fernsehen. Er hätte mit ihnen auch zusammen irgendwo rumgehangen. Wasser sei natürlich kostbar. Hydrologie sei auch viel Physik. Die letzte Woche war wohl nicht so gut aber heute das wär echt gut gewesen. Vorher die Live-Band (auf der Kulturveranstaltung, junges Publikum) wär auch echt gut gewesen. Aha, wir haben sie verpasst. Ziemlich ungewöhnlich wohl, mit einem Geiger. Ich vermute (Simon!) ein ziemlich guter.

Endlich wieder mal zitiert und auch, thematisch, ganz gut platziert zwischen dem Hydrologen und Markus, eine Wahrheit:

Der Mensch besteht zu 90% aus zu großen Erwartungen und Wasser.

Mittwoch, 6. Juli 2011

international kissing day

Und dann gibt es jene die umso wahrscheinlicher zerbrechen, je vorsichtiger, oder schlimmer noch, wir sie gar nicht berühren.

Eine Haltestelle im Streckenverlauf der S9 erinnert mich an Freitagnacht, in Erinnerung daran graben sich mir die Schneidezähne in die Unterlippe. Raubsäuger, nachtaktiv, unter sich.
Rechts vom Gleis, der Zug wartet, liegt ein halbverrottetes Kommunalwahlplakat. Alles was man noch erkennen kann, neben dem Parteisignet, ist ein Wort: Zuversicht.

Naturgesetze können nie dafür. Sie walten einfach. Wer wollte sie dafür beschuldigen? Unsere Leidenschaften spülen uns regelmäßig gegen Klippen. Da war beispielsweise dieser Kuss auf meine Stirn, an dem ich Schiffbruch gelitten habe.

Ein anderes Leid in einer anderen Stadt. Wir können nicht zuerst sagen was zuerst stand. Sein Name in meinem Heft oder sein Herz in Flammen.

Montag, 4. Juli 2011

notizen

Wenn du jemanden deine Trigger verrätst, sieh zu das deine Finger am Abzug bleiben.

Kathrin lässt immer einen schwarzen Socken in der Trommel. Ich fisch ihn aus den nassen, weißen Tüchern, Hemden, Westen. Das Gute und das Böse. In Reinform nicht zu schauen. Zu finster oder zu grell. Im Menschen mischt sich beides. Je nachdem. Okay, grau kann man auch zu allem tragen - Wie praktisch. Das geht nicht. Ich werd mit Kathrin reden.


between ettore sottsass chairs

Ich muss gestehen dass ich dieser Sache, im Allgemeinen, so ratlos und amüsiert gegenüberstehe wie sonst nur Memphis-Möbeln. Erstaunlich das Ganze. Ja, genau so ist es. Skeptisches Probesitzen, meinetwegen. Aber die stell ich mir doch nicht ins Wohnzimmer.

Obwohl nein - Memphis betreffend, würde ich sagen, sollte man es mittlerweile wieder wagen.

Samstag, 2. Juli 2011

Leere Strassen, nasse Luft, wunde Lippen, graues Licht, kühles Leinen.