Donnerstag, 5. Januar 2012

Es sieht die ganze Zeit so aus, gestern schon. Meine Tante schloss die Zimmertür, zufällig pünktlich zum Abendgeläut. Jetzt steht sie wieder offen. Aus dem Wohnzimmer auch fröhliche Stimmen. Hellblauer, gehäkelter Bezug, auf dem ich dankbar zur Seite rutsche. "Man muss wahrscheinlich selber mit dem Atmen aufhören um zu merken, dass sie es tatsächlich auch getan hat." Anstatt die Luft anzuhalten, seufzen wir, zeitlich und räumlich nur wenig versetzt. Vielleicht eine Minute später meine ich, die Augen auf der dünnen, geblümten Bettdecke, es ist wie früher als Kind, nach einem Tag im Schwimmbad. Wenn man dann abends schwindelig einschlief, das Schaukeln des Wassers noch lange durch die Glieder lief. Vor allem in den Beinen und im Kopf natürlich. Gegen diesen Trug also, lohnt sich nicht das Kämpfen. Solange wir hinschauen wird es so aussehen. Wir selber noch voll davon. Es spült sich noch lange von Seite zu Seite, taucht unsern Herzschlag noch bis in den Schlaf, schwimmt unter dem Atem. In der Brust vor allem, die nur leicht geschnürt fühlt, und im Kopf natürlich.