Montag, 16. Januar 2012

Ich glaube in der Nacht auf Sonntag wurde es ein paar Grad kälter. Denk ich dann, die Kälte schneidet einen aus dem Bild raus, wie eine Schere. Ohne Prüfung glaubend, ich sei schöner dann. Kaltes Gesicht und rascher Schritt. Wie ein Stein, glatt gefasst. Steif durch die Stoffe. Der Kragen fest unterm Kinn. Betrunken lief ich nach Hause, die exemplarisch frische Luft mahnte mich kühl und sachlich der Zigaretten, die wir zu 100% kauften, zu 60% rauchten, zu 30% verloren und dann zu 10% zurückschnorrten. Alles ein und dieselbe Packung. Am Tag darauf, eigentlich ja gestern, sehe ich durch eine Abrisslücke, allerdings eine sehr alte Lücke, in einer Fassadenreihe, einen Baum in einem Innenhof der höher gelegenen Häuser, sonst verdeckt. Dächerschatten zu halb vier Nachmittag, schneidet die Krone zur Hälfte. Weiß strahlt der Reif gegen den wirklich blauen Himmel. Filzmarkerschwarz der Stamm. Würde ich behaupten, mein Herz hätte stillgestanden, mehrere Male in den letzten Tagen- es stimmte nicht. Meine Träume sind nicht leer, kein Wort war umsonst. Niemand rief mich, ich kam nicht einmal zu spät.