Mittwoch, 7. März 2012

es ist alles so einfach

Man kann sie kaufen, stehlen, schenken, schneiden, flechten. Man muss sich nicht über sie freuen. Man kann mit ihnen sprechen, während man sie gießt. Sie etwas fragen, während man vorbeigeht. Sich wundern, mit Händen in den Manteltaschen, wieso denn Schneeglöckchen, die immer in Gruppen sich drängeln, die hellen Köpfchen hängen lassen. Debutanten-Sorgen zum einen. Dann auch noch als Allererste raus. Das wird es sein.

Der Frühling vor der einen, großen Türe. Veronika vor einem Audi A3. Fünf-Türer auch, immerhin. Sie trägt Nuttenstiefel, hat ziemlich rote Haare. Auf dem Nördlichen Zubringer entschuldigt sie sich für eventuellen Fusel-Atem. Auf Joerns dringlich erwartete Bitte um Erläuterung, berichtet sie von der Inter-Wein, auf der sie Hostess war. Ein Trend wohl: parfümierte Cocktails, sie schmeckten ganz genau so wie das jeweilige Äquivalent. Zum Beispiel Poison von Lancome. Sie freue sich so auf ihr Bett. Wegen der Füße. Garantiert denken jetzt alle an ihre Stiefel. Wir machen Zwischenhalt in Bielefeld. Joern spricht einem Freund aufs Band- Geburtstaggrüße. Während ich mich, aber nicht nur, auf das Neon freue.

Das Licht in der Küche brennt hier immer. Ich bestaune die Tetraeder im Frühstückssalz, im Hintergrund wiederholt Dirk von Lowtzow sehr oft eine Zeile. Dann hören wir den Rufus Wrainwright-Remix aus dem letzten Sommer. Vielleicht kauf ich mir später Zahnpasta, die glitzert und nach Cola schmeckt. Ich hab ein bisschen Angst vor dem Frühling.