Sonntag, 15. Mai 2011

taumelwetter, 15 grad- regnerisch.

Piazza quattro stagioni. Erstes Café am Allgemein-platz: zum Wahn. Der Frühling ist fortgeschritten und mit ihm der Wahnsinn. Über Lenzens blaues Band sind schon so viele gestolpert. Vllt  re-namen wir die Jahreszeiten: Frühling heißt jetzt Taumel, Herbst= Verzweiflung, der Winter wird zur Demut. Sommer bleibt. Der Begriff hat sich gut durchgesetzt, den kriegt man nicht mehr raus. Da stünde volkswirtschaftlich auch zuviel auf dem Spiel.
Irgendein Gott liebt mich, alle drehen durch und ich darf gelassen bleiben. Einer nach dem anderen kippt. Die Reihen lichten sich. Die Betroffenen grüßen sich im einander vorbeischeitern, die Nüchternen nicken sich stumm zu. Nicht mal bös verknallt bin ich, das Unglück geht mir aus dem Weg. Ich muss nicht mal die Strassenseite wechseln. Wir haben keine Interesse aneinander, aber einige mutual friends.

Der Verliebte hat die ersten Stufen des Wahns im Lauf genommen. Verliebt sein ist der Bachelor des Irrsinns. Der Master kann optional darüber hinaus erworben werden. Ambitionierte und Aufsteiger steigern sich einfach noch weiter rein. Studienschwerpunkt: Krisen- Missmanagement. Ereignisse einfach nicht überwinden. Einfache Dinge zuspitzen und sich damit verletzen. Harmlose Momente in den Stand des Phänomens heben, damit das Feuer wieder Futter kriegt. Immer schön dahin wo es wehtut. Gib mal deine Finger, ich hab da eine Wunde. Gut, Gasthörer war ich schon mal ab und an. Uneingetragen versteht sich. Das fällt den anderen garnicht auf. Die sind zu sehr bei der Sache. Meins ist es glaub ich nicht. Ich konnte noch nie gut lange Leiden. Ich stör dann nur und werde unruhig. Meine Frustrations-Schwelle gibt das auch nicht her.
Den Master of Wahnwitz übrigens, erwirbt man selten im Ausland, man reist dafür mehr nach Innen.