Sonntag, 17. Juli 2011

Eigentlich muss ich schlafen aber ich lehne erschöpft und des Schlafes unwillig gegen den kühlen Putz. Was mich endgültig dahinraffen wird ist die Schönheit die hier passiert. Deshalb auch meine Verweigerung gegenüber der Müdigkeit. Ich kann nicht verpassen, wie sich draussen alles auflöst und abfliesst. Der Heimweg durch ein nasses Schwarz- ich war nie Teil von etwas schönerem. Alles ist nass und dunkel. Und es hört nicht auf zu regnen. Seit Stunden schon. Fassaden, Strassen, Ampelanlagen, Fenster, Stromkästen. Eine einzige fliessende, von Schwärze umspülte Masse. Und nur die unterschiedliche Reflektion erlaubt meinen Augen ein paar vage Unterscheidungen, welche meine restliche Wahrnehmung, das dies alles ein Stoff ist, nicht überzeugt, der Orientierung aber ziemlich zuträglich ist und der Situation gut steht. Nacht, Regen, Glitzer- ein selten gutes Line-up. Mein Puls, die Strasse, mein Sehnen, die Ströme: ein endloser Loop. Und alles Dafür und Dagegen, alle Do's und Don'ts: ein zuckendes Stroboskop.