Samstag, 17. September 2011

bodyshop; ca. 20 euro

Da geht man in den Korridor und schon langt einem das Gestern ins Gesicht. Ein warmer, langsamer Schlag. In einem Zug und sicher ausgeführt. Im Flur riecht es nach dem letztem Sommer. Genauer: nach Berlin Mitte. Das ist keine Magie, sondern die Frucht ähnlichen Konsumverhaltens. Kathrin benutzt dieses Parfüm noch immer. Ich benutze nun andere. Falk, beim Frühstück. Jonas kopfüber, die Kniekehlen um eine Haltestange geklemmt. Nik, wie er einen Kragen ordnet. Silke, wie sie einen Kragen ordnet. Silke, einen Ärmel feststeckend. Ich, in den Pedalen von Nik's Fahrrad stehend. Tiergarten, Görlitzer Bahnhof, Kleine Reise, ein Krankenhausflur. Jonas mit Taschen voller Aids-Handschuhe. Eine Schaukel in der Bar 25. Eine Schaukel im Mauerpark. Konfetti. Nik blass, im Bett. Nik blass, vorm Rechner. Silke und Falk händchenhaltend. Oranges Strassenlicht. Mein weißes Handgelenk. Ich, in den Pedalen von Falks Fahrrad stehend. Unterdrücktes Lachen. Nik isst chinesisch. Silke wünscht sich ein Kind. Verstecken in der Stargasser. Gesundbrunnen-Center. Untergehakt bei Nik. Jonas sagt einen Psalm in hebräisch auf. Ich, sterbend vor Lachen auf Falks Sofa. Ich sterbend vor Lachen in der Videothek. Wir, sterbend vor Lachen neben dem Passbildautomaten, umzingelt von schwäbischen Hipstern. Nik, Zigaretten und Liebe ablehnend. Der Wäschewagen im Keller der Charité. Ein Bauzaun am Ostkreuz. Silke isst koreanisch. Falk telefoniert. Falk legt ein Halstuch über die Küchenlampe. Kaffee im Spülstein, Blut auf Hartschalensitzen, Kettenfett auf Waden. Die Spree. Meine Fensterbank. Holzdielen. Das Geschirr von Vorgestern. Ein Satz von letzter Nacht. Nein, zwei. Der Himmel von neulich. Ein Anruf für Morgen. Ich, liebend. Ich, sterbend vor Lachen in einem Innenhof, eine Hauswand im Rücken, kein Boden unter den Füssen.